Die erhoffte Entspannung unter den Akteueren des Immobilienmarkts nach der Aufarbeitung des Wahlergebnisses vom 26. Mai wird ausbleiben: Nachdem die SPD-Parteivorsitzende Andrea Nahles am Sonntag überraschend den Rücktritt von sämtlichen Ämtern und ihr Ausscheiden aus dem Bundestag erklärte, wird die Fortsetzung der Großen Koalition zur Gretchenfrage. Ein Vertreter der Grünen bekräftigte am Sonntag, dass die Grünen nicht als als Juniorpartner von CDU/CSU und FDP in einer Jamaikakoalition auf Basis des Wahlergebnisses der Bundestagswahl 2017 zur Verfügung stehen. Eine nachvollziehbare Aussage mit Blick auf das jüngste Wahlergebnis. In einer Forsa-Umfrage (Samstag) hatten die Grünen am Samstag sogar die Unionsparteien in der Wählergunst überholt. Bei einem Crash der Koalition sind Neuwahlen wahrscheinlich. Je größer der Stimmenanteil der Ökopartei in einer potenziellen Regierungskoalition ausfällt, umso nervöser werden Marktakteure. „Grün“ ausgestaltete, neuen Gesetze würden die Margen, insbesondere bei Projektenten mit Wohnimmobilienanteil, vermutlich bröckeln lassen. Aber auch klimaoptimiertes Bauen im Gewerbesegment könnte die Baukosten weiter in die Höhe treiben. Die logische Folge: Investoren und Projektentwickler warten die aktuelle Unsicherheit ab, bevor sie neue Großprojekte starten, deren Horizont mehrere Jahre übersteigt.
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- Digital Mindset: Innovationen in der Immobilienbranche; mehr als nur Digitalisierung und PropTech. Das Thema wird auch bei der kommenden Expo Real in München vom 07.-09.10.2019 noch größere Beachtung finden.