Immobilien: Die Top-Themen aus dem Immobilienmarkt in der KW27

Nachdem die ehemalige Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) nach Brüssel abgewandert ist, nimmt die Immobilienbranche diese Woche erstmalig Notiz von ihrer Nachfolgerin Christine Lambrecht (ebenfalls SPD). Die frisch gebackene Ministerin kämpft für eine weitere Verschärfung der Mietpreisbremse, insistiert bei der Union doch „endlich von der Bremse“ zu gehen.
Wenn es nach Lambrecht geht, dürfen Vermieter bei Verstößen gegen Regelungen aus der Mietpreisbremse künftig auch von Verbraucherschutzverbänden abgemahnt werden, und zwar bereits auf Basis von Immobilieninseraten. Die Verbände dürften sich auf eine zusätzliche Einnahmequelle freuen. Inzwischen wird die Hürde für Privatvermieter, ihre Mietwohnung überhaupt auf dem offenen Markt über ein Immobilienportal oder über die Tageszeitung anzubieten, erneut höher gelegt werden.
Das, inzwischen unbestritten wirkungslose Mietrechtsnovellierungsgesetz, soll unter Lambrechts neuer Führung bis 2025 verlängert werden – wenn der Koaltiionspartner mitspielt. Man wolle dem „Mietwucher“ einen Riegel vorschieben, heißt es aus dem Justizministerium. In einer neuen Vorlage sollen zudem die finanziellen Anreize für Mieter zum Einschreiten gegen überteuerte Mieten weiter ausgebaut werden.
Wohnungssuche und Mietenwahnsinn: Experte Richard Nitzsche zugeschaltet von der Frankfurter Börse
Der Autor:  Richard Nitzsche 

Ein Bundesgutachten übt massive Kritik am Berliner Mietendeckel:„Die Möglichkeit eines generellen Verbots von Mieterhöhungen für einen bestimmten Zeitraum sieht das BGB nicht vor“, zitiert das Handelsblatt die Gutachter des Bundes. Die Botschaft zum irrwitzigen Gesetzvorstoß ist inzwischen nun auch im Ausland angekommen. Die Welt berichtet in einem interessanten Pressespiegel, wie die Diskussionen in Berlin international aufgenommen werden. Es scheint „…aber definitiv scheint es die Art von Dingen zu sein, die Immobilienfirmen davon abhalten, ihre Wohnungen in Schuss zu halten.“, zitiert das Blatt die US-Onlinezeitung Slate aus New York. Im Angesicht wirklich hoher Mietpreise sorgen die Vorstöße zum Mietendeckel in den Weltmetropolen zudem offensichtlich für eine Mischung zwischen

Kopfschütteln und müdem Lächeln. Das Echo von vergangener Woche klingt auch in der laufenden Kalenderwoche nach: Wer aktuell in den deutschen Wohnimmobilienmarkt investiert, auf den warten – im wahrsten Sinne des Wortes – gedeckelte Chancen, dafür aber doppeltes Risiko. Direktinvestitionen aus dem Ausland werden sich vermutlich auf absehbare Zeit andere Ziele suchen, als den Markt für Wohnimmobilien in deutschen Großstädten.

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