Die Pandemie lässt die Mietpreise für Büros einbrechen.In der 34. Kalenderwoche berichten verschiedene Quellen über eine Verschärfung der Situation auf dem Markt für Büroimmobilien. Das Manager-Magazin berichtet in von fallenden Mieten für Büroräumlichkeiten, schätzungsweise zwischen zehn und zwanzig Prozent. Das Blatt bezieht sich auf Aussagen des bekannten Immobilienökonoms Michael Voigtländer vom IW Köln. Die Transaktionszahlen, bei Verkäufen wie Vermietungen von Büroimmobilien seien in den vergangenen Monaten deutlich gefallen. Voigtländer sieht durch die Pandemie ausgelöste, strukturelles Probleme für Vermieter von Büroflächen und den Markt für Büroimmobilien. Das Portal Wirtschaft TV bezieht sich auf eine Veröffentlichung von Reuters und prognostiziert Coworking-Spaces einen Boom. Der Bericht prophezeit langfristig fallende Nachfrage nach Büroimmobilien im Zuge des sinkenden Flächenbedarfes die Rede. Künftig würden „20-30 Prozent weniger Büroflächen“ benötigt.
Mit wachsender Bedeutung des Home Office werde der Flächenbedarf an Büroraum dauerhaft zurückgehen, schreibt auch das Managermagazin. Der Konjunktureinbruch wirke sich zudem auch die kurzfristige Nachfrage aus. Im Digitalforum des IVD-Mitte bestätigt Zukunftsforscher Oliver Leisse die Aussagen des Ökonoms. In Metropolen seien die Angebotsmieten für vakante Büroflächen aus seiner Sicht deutlich zurückgekommen, flexible Lösungen und Arbeiten im Homeoffice lägen im Trend.
Leisse selbst habe seinen Co-Working-Space mit Ausbrechen der Pandemie gekündigt und erst vor Kurzem wieder hochgefahren. Er möchte flexibel bleiben und erwartet diese Einstellung auch bei den übrigen Marktteilnehmern.
Immobilienmarkt robust: Preise für Wohnimmobilien klettern weiter.
Die Tagesschau meldet in dieser Woche weiter steigende Preise für Wohnimmobilien. Kaufpreise und Mieten ziehen trotz Corona weiter an. Die öffentlich rechtliche Medienanstalt beruft sich auf unterschiedliche Studien, unter anderem zitiert sie eine Erhebung der Immowelt AG.
Bis zu ein Drittel teurer würden Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr 2020 gehandelt, verglichen mit den Kaufpreisen im Vorjahreszeitraum. Insbesondere die Preise von Wohnungsneubau können weiter zulegen. Experten warnen dennoch vor den Folgen einer potenziellen Pleitewelle im Herbst, einer wachsenden Anzahl von Kreditausfällen und der mit ihnen einhergehenden Zwangsversteigerungen. Derzeit werden die negativen Indikatoren aus der Realwirtschaft jedoch noch von niedrigen Zinsen überkompensiert, die die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin befeuern.
Die Mietpreise steigen laut Tagesschau weiter. Auch die Immobilienkonzerne hätten jüngst mit positiven Halbjahresberichten überrascht. So könne die Deutsche Wohnen ihre Mieteinnahmen auf 422 Millionen Euro um 2,6 Prozent steigern. Auch der Wohnungskonzern Vonovia habe Berichte über weiter steigende Einnahmen im ersten Halbjahr vorgelegt.

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Hohe Nachfrage, unsichere Zukunft: Immobilienmakler leiden unter Digitalisierung im Verkäufermarkt
Ein Gedanke zu “Corona Pandemie: Büromieten unter Druck, Preise für Wohnimmobilien steigen (Immobilien-News der KW34/2020)”