Zukunftsprognose für den deutschen Immobilienmarkt: Trotz Abkühlung, die „Immobilie bleibt der Fels in der Brandung!“

„Geht es dem Immobilienmarkt jetzt an den Kragen?“, fragte Alexander Alter, Vorstandsvorsitzender des IVD Mitte, diese Woche in Bad Homburg. Er beantwortet die Frage direkt selbst, „Ganz klar nein!“ Dennoch scheint die Fantasie vom Ende des Booms derzeit nicht ganz abwegig. Die Zukunftsprognose für den Immobilienmarkt  muss Belastungs- und Unterstützungsfaktoren nun abwägen. Der steile Trend nach oben, an den sich die Makler im letzten Jahrzehnt gewöhnt hatten, dürfte erst einmal gebrochen sein.

Inflation, Lieferzeiten, Lieferprobleme: Das belastet die Immobilienbranche
Belastungsfaktoren drücken auf die Stimmung im Markt und vermiesen Käufern die Stimmung: Gestiegene Energiepreise und Lebensmittelkosten belasten sämtliche Haushalte. Ein Unterschied zum Corona-Schock. Im Frühjahr 2020 war nur ein Teil der Volkswirtschaft betroffen. Dazu addieren sich Probleme in der Lieferkette.

Die Holzbeschaffung funktioniere schlecht, Stahlpreise seien um 35 Prozent nach oben geschossen und Ziegelsteine hätten Lieferzeiten von mehr als zwei Monaten, sagt Alexander Alter. Die hohe Inflation, im April ausgewiesen bei 7,4%, schaffe zusätzliche Unruhe. Persönlich geht Alter davon aus, dass die Inflationsbewegung um ein Vielfaches höher sei, als der ausgewiesene Wert. Diese Ansicht teilen Experten aus der Immobilienbranche; auch der bekannte Immobilienunternehmer Maximilian Wolf, der sich ebenfalls am Mittwoch zur Zukunft des Immobilienmarktes äußerte. 

Keine Panik: „Wir sind in keiner Immobilienblase“
Und trotzdem gäbe es keinen Grund zur Panik, denn man befände sich trotzdem in keiner Immobilienblase. Alter fragt die Teilnehmer des Immobilientags: „Übersteigt das Angebot die Nachfrage? Erfahren Sie als Makler aktuell Panikverkäufe?“ Diese Fragen müssen die Teilnehmer objektiv mit „nein“ beantworten. 

In Zukunft bleibt der Immobilienmarkt langfristig wertstabil: „Die Immobilie bleibt der Fels in der Brandung“
Alexander Alter rechnet mit weiter steigenden Bauzinsen. Diese könnten aus seiner Sicht bis auf 3,5 Prozent steigen. Dennoch erinnere er sich an Marktphasen in seiner langen Karriere, in denen Banken ihren Käufern doppelt so hohe Zinsen berechneten. „Und unser Immobilienmarkt ist trotzdem gelaufen!“ Natürlich sei derzeit ein Knick in der Dynamik. Das ein getrübte Finanzierungsumfeld zwinge Käufer zu „überlegten Kaufentscheidungen.“ Trotzdem bleibt Wohnraum knapp, und die Immobilie somit langfristig wertstabil. Als Beispiel nennt Alter die Geflüchteten aus der Ukraine, die nun auf die Märkte drängen und Wohnraum nachfragen. Der Druck wird bestehen bleiben. Für Alexander Alter gilt daher weiterhin: „Die Immobilie bleibt der Fels in der Brandung!“

Richard Nitzsche: Makler und Autor von Mietercoach.de
Zum Autor: Richard Nitzsche (MSc of Finance) ist Immobilienmakler in Frankfurt und Verfasser des mietercoach.de-Immobilienblogs, sowie des gleichnamigen Ratgebers für Mieter auf Wohnungssuche.

Bildquelle: IVD-Immobilientag-Mitte in Bad Homburg,  Screenshot aus der digitalen Übertragung

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