Die neue Folge der Podcats von Richard Nitzsche ist jetzt auf YouTube, Apple-Podcasts, Spotify, Anchor.fm und Anderen verfügbar.
Droht dem deutschen Immobilienmarkt nach zehn Jahren Boom der große Crash? Investoren blicken uneinheitlich auf den Markt.
optimistisches Szenario: Normalisierung des Zinsanstieges
Optimisten prognostizieren eine baldige Normalisierung der Zinsexplosion und eine Rückkehr der Kaufinteressenten. Ein Investor, mit dem wir gesprochen haben, glaubt bereits 2024 an eine Rückkehr der Häuslebauer / -käufer. Er kauft derzeit zu hohen Abschlägen ein.
pessimistisches Szenario: Weiterer Zinsanstieg, Ausfallrisiko durch Anschlussfinanzierungen
Pessimistische Investoren sehen einen weiteren, deutlichen Zinsanstieg vor dem Szenario der Inflationsbekämpfung. Die Sorge um die Anschlussfinanzierungen auf hohem Zinslevel und um daraus resultierende, potenzielle Kreditausfälle wird aktuell lebhaft diskutiert.
Im Bereich „zufälliger Schwankung“: Noch keine echte Abwärtsbewegung der Immobilienpreise I
Im Immowelt REAL TALK äußert sich Prof. Harald Simons von empirica, er sehe noch keine signifikante Preiskorrektur. Für gewöhnlich benötige der Markt jedoch erwartungsgemäß 12-18 Monate, bis die Zinsspirale auf die Immobilienpreise beeinflusse. Er betont, dass deutsche Banken im zurückliegenden Boom, verglichen mit Kreditinstituten in anderen Ländern, konservativ finanziert haben. Auch seien Finanzierungen von Baukrediten mit variabler Verzinsung in Deutschland nicht üblich. Er sieht daher derzeit keinen Druck, der aus dem Kreditmarkt auf en Immobilienmarkt wirken werde.
Makler stellen sich im Abschwung breiter auf
Am beschriebenen REAL TALK digital teilnehmende Immobilienmakler haben unterschiedliche Ansätze, mit der „Krise“ umzugehen. In einer Befragung sprachen sich 35% der Umfrageteilnehmer für weiteren Marktaufbau aus, während der traditionelle Lead-Einkauf nur von wenigen als Zukunftsmodell im schwierigen Marktumfeld begriffen wird.
Der Tagesspiegel berichtet in dieser Woche über ein Maklerunternehmen, das sich vor dem Hintergrund der schwierigen Phase auf dem Immobilienmarkt zum Abbau von Arbeitsplätzen entschlossen hat. Früher im Jahr hatten bereits die führenden Hybridmakler Entlassungen bekannt gegeben.
weitere Quellen aus der Podcastfolge:
- Handelsblatt: Sorge vor Pleiten wegen Anschluss-Finanzierungen
- Interhyp: Entwicklung der Bauzinsen
- Fed erhöht Leitzins, EZB prognostiziert weitere Zinsschritte
- Handelsblatt: Studie – Deutscher Markt gehört zu den riskantesten Immobilienmärkten
- BASF: Industrieflucht aus Deutschland