Entwicklung der Bauzinsen: Immobilienkredite trotz Zinserhöhung billiger

Trotz Zinserhöhung der EZB entspannt sich die Entwicklung der Bauzinsen. Experten erwarten dennoch weitere Zinsschübe im neuen Jahr. Bei weiter kletternden Baukosten scheint es zum Jahreswechsel ungewiss, ob der von vielen Experten prognostizierte Preisverfall am Häusermarkt im neuen Jahr tatsächlich eintritt. 

Die EZB hat den Leitzins im Dezember um weitere 50 Basispunkte auf 2,5 Prozent erhöht. Die starke Inflation hatte im November an Fahrt verloren. Mit immer noch besorgniserregenden 10,0 Prozent im November hat sich die Teuerung, verglichen mit dem Wert im Oktober (10,6 Prozent), dennoch abgeschwächt. Dieser Trend spiegelt sich in der Entwicklung der Bauzinsen wieder. Auch die Zinsen für Baufinanzierungen sind seit der Jahresmitte leicht zurückgekommen.  Laut Zinsentwicklung.de, dem Zinschart des Immobilienfinanzierers Dr. Klein, beträgt die Sollzinsbindung für zehn Jahre am 11. Dezember 2022 3,12 Prozent, die Sollzinsen für 20 Jahre kosten 3,49 Prozent. Die Höchststände 2022 hatte der Markt im Oktober gesehen. Hier waren die zehnjährigen Bauzinsen auf 3,79 Prozent geklettert, Kredite mit einer Laufzeit von 20 Jahren kosteten im Mittel 4,13 Prozent.

Weiter steigende Bauzinsen: Dr. Klein sieht kein Ende des Anstiegs
Obgleich der Finanzmarkt Luft holt, sei der Trend nach oben nicht gebrochen, glaubt Michael Neumann, CEO der Dr. Klein Privatkunden AG. „Derzeit gehe ich davon aus, dass wir mit weiterhin steigenden Zinsen rechnen müssen. Der Bestzins für 10-jährige Zinsbindungen wird im Laufe des nächsten Jahres auf über 4 Prozent steigen“, argumentiert er in einer Pressemeldung des Unternehmens. Eine derart dynamische Entwicklung, wie im gerade auslaufenden Jahr 2022 sieht er jedoch nicht mehr. Klein rechnet eher mit „Zickzack-Bewegungen“ am Zinsmarkt.

Immobilien Preis Verhandlung Tipps

Fallende Preise für Häuser und Eigentumswohnungen?
Wie stark sich das gestiegene Zinsniveau auf die Immobilienpreise umsetzt, sollte das nächste Jahr zeigen. „Erfahrungsgemäß benötigt der Markt mehrere Quartale, um ein gestiegenes Zinsumfeld auf dem Häusermarkt einzupreisen“, sagt Richard Nitzsche, Immobilienmakler in Frankfurt am Main, „Vor dem Hintergrund weiter steigender Baukosten bleibt es abzuwarten, ob die Preise im Bestand tatsächlich so stark unter Druck geraten, wie Marktbeobachter in den letzten Monaten prophezeit hatten.“ 

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