Immobilienmakler Richard Nitzsche diskutiert auf seinem Podcast im Update Immobilien regelmäßig aktuelle Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt. Er sieht Marktteilnehmer weiterhin auf Richtungssuche: Schlechte Stimmung am Zinsmarkt und fallende Immobilienpreise stehen gegen steigende Mieten und eine Aufklarung des Big Pictures. Institutionelle Käufer sehen den deutschen Immobilienmarkt in Teilen vor einer Bodenbildung und zeigen sich in Kauflaune. Insbesondere Wohnungsneubau ist aktuell gefragt.
vdp-Immobilienpreis-Index: Verluste im Segment Wohnen im vierten Quartal 2022
Neue Daten zeigen die Preiskorrektur auf dem deutschen Immobilienmarkt nun deutlich. Der vdp-Immobilienpreis-Index verliert im letzten Quartal 2022 zwei Prozent. Vergleichsweise hohe Abschläge verzeichneten Mehrfamilienhäuser auf Quartalssicht mit einem Preisrückgang von -2,1%, gefolgt vom Wohnungsmarkt mit 1,8 Prozent. Das Jahr 2022 schließt aber dennoch mit positiven Vorzeichen. Die Preisentwicklung der Neuvertragsmieten könnte mit einem Zuwachs von 6,5% auf Jahressicht stützen.
Konjunktur stützt, Negativbelastungen weiterhin im Markt
Positiv wertete der VdP im Kommentar zu den Zahlen des vierten Quartals, dass der befürchtete Wirtschaftswachstum nicht eingetreten sei. Dennoch bewirke der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die daraus folgende Geldpolitik die eine Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte und eine Nachfrageschwäche.
Zinssorgen gegen Mietpreisanstieg: Markt weiterhin auf Richtungssuche
Der Markt befindet sich auch gegen Ende Februar weiterhin auf Richtungssuche. Marktakteure sind unterschiedlicher Meinung hinsichtlich der Preisentwicklung von Immobilien. Zwar könnte der Zuwachs der Neuvertragsmieten, verursacht durch den zusätzlichen Druck auf den Mietmarkt, die Preise stützen. Dennoch trübt sich das Zinsumfeld weiterhin ein. In einem Artikel vom Freitag zitiert das Handelsblatt die EZB-Direktorin Isabel Schnabel, die Inflation erweise sich „(…) als hartnäckiger (…) als gegenwärtig eingepreist ist an den Finanzmärkten.“ Die nitzsche immobilien Standardrate , die auf dem zehnjährigen Sollzins des Immobilienfinanzierers Dr. Klein basiert, zeigt einen Zuwachs von rund 100 Euro verglichen mit dem 14.02.2023. Privatanleger, die für ihren Immobilienkauf eine Kreditsumme in Höhe von 450.000 Euro mit zehnjähriger Zinsbindung aufnehmen möchten, müssen am 19.02.2023 eine Belastung von monatlich 2.141 € schultern.
Die Wechselwirkungen im Umbruch des Immobilienmarktes machen die Preisvorhersage im Augenblick schwierig, weil die Determinanten der Preise in Teilen in gegenläufigen Effekten resultieren. Interessant für institutionelle Investoren und liquide Anleger, so Richard Nitzsche, sei aktuell weiterhin das Segment Wohnungsneubau für Käufer, die mit Eigenkapital kaufen und sich somit von steigenden Finanzierungszinsen entkoppeln können. Anleger achten stärker auf die Betriebskosten der Immobilie mit Blick die Belastungen, die sich aus dem Energieverbrauch der Gebäude ergeben können.
Zum Autor: Richard Nitzsche (M.Sc.) ist seit 2012 Immobilienmakler in Frankfurt. Er hat Finance & Economics an der Frankfurt School, sowie in Colorado / USA studiert. Treten Sie mit Ihm in Kontakt, wenn Sie in der Metropolregion Rhein-Main eine Immobilie zu verkaufen haben oder eine Immobilie suchen. Kontaktieren Sie Richard Nitzsche auch, wenn Sie Bauträger, Projektentwickler oder Investor sind und ein Projekt (deutschlandweit) verkaufen möchten oder Investitionsmöglichkeiten (deutschlandweit und international) suchen. Hier können Sie mit Richard Nitzsche Kontakt aufnehmen.
weitere Quellen:
vdp-Immobiienpreisindex
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