Das Jahr 2023 ist geprägt von wieder steigenden Mieten und anziehender Wohnungsknappheit infolge der steigenden Nachfrage und Problemen am Bau. Wer in den Städten eine Wohnung in seinem Budgetrahmen bekommt, kann sich glücklich schätzen. Insofern tritt die Präferenz nach bestimmten Anforderungen an die Ausstattung verglichen mit den Vorjahren etwas in den Hintergrund, weiß Richard Nitzsche, Immobilienmakler in Frankfurt und Herausgeber des Crashkurses „eine günstige Wohnung finden.“ Dennoch lassen sich weiterhin bei Wohnungsbesichtigungen bestimmte Präferenzen erkennen. Die Top-5 Ausstattungskriterien von Mietern im Jahr 2023, wenn Sie mit Richard Nitzsche eine Wohnung suchen:
1. Schnitt: Gefangene Zimmer sind out – Trend zu separater Begehbarkeit der Wohnräume und Bäder
Die Anforderungen an den Schnitt der Mietwohnung ist gestiegen: „Ich beobachte, dass Mieter immer mehr darauf achten, dass sämtliche Zimmer durch den Wohnungsflur separat zugänglich sind“, sagt Richard Nitzsche. Die Entwicklung sei logisch vor dem Hintergrund der weiter steigenden Preise und der Knappheit der Immobilien in Großstädten: „Ein separat zugänglicher Raum erweitert die Nutzungsmöglichkeiten. Aus dem Büro können Mieter dann ein Kinderzimmer machen, wenn Nachwuchs unterwegs ist und sind nicht gezwungen, umzuziehen. Auch Singles, die Mehrzimmerwohnungen mieten, bietet die separate Zugänglichkeit höhere Flexibilität in unsicheren Zeiten. Steigt die Miete oder fällt das Einkommen, kann ein Mitbewohner dazugekommen werden, um die Wohnung zu halten.
2. Altbauten sind out
„Die Diskussionen um das Heizungsgesetz haben Altbauten geschadet. Mieter haben direkt Angst vor steigenden Energiekosten“, argumentiert Nitzsche. Sie bevorzugen deshalb Wohnungen in neueren Bauten, selbst wenn die Miete etwas höher angesetzt ist.
3. Der Balkon ist besonders wichtig
Der Balkon ist eine der wesentlichen Präferenzen bei der Ausstatung der Wohnung: Mietern ist es nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie noch wichtiger, einen Balkon zu haben, meint der Makler. Ein fehlender Austritt wird für Mieter auf Wohnungssuche oft zum Showstopper. „Das ist positiv für Interessenten, die auf den Balkon verzichten können. Sie haben eine größere Auswahl und ihre Chancen auf den Zuschlag steigen.“
4. Einbauküchen hoch gefragt
Top-Element der Ausstattung: Die Einbauküche! „Geld ist das Thema für Mieter überhaupt. Die Folgen der Rezession sind in der Arbeit mit Mietern auf Wohnungssuche deutlich zu spüren. Selbst gut verdienende Mieter überlegen sich große Anschaffungen gründlich“, meint Nitzsche, „Man spart und hebt sich den Notgroschen für potenziell drohende Katastrophen auf. Darunter leiden Mietwohnungen, die keine Einbauküchen haben.“ Die Einbauküche sei für den Mieter das wichtigste Ausstattungsmerkmal überhaupt. „Wohnungen ohne Küche finden signifikant langsamer einen neuen Mieter – das war schon immer so, aber der Trend hat sich in den letzten Monaten noch verschärft.“ Vermieter sollten daher aus Nitzsches Sicht eher in eine Einbauküche investieren, als in einen neuen Anstrich oder in andere Renovierungsmaßnahmen. „Zudem lässt sich die mitvermietete Küche abschreiben.“
5. Fahrrad-Abstellmöglichkeiten im Trend
Das Fahrrad ist in, besonders bei urbanen Stadtbewohnern, die ungern im Stau stehen. Fahrrad-Abstellmöglichkeiten werden deshalb immer mehr dezidiert nachgefragt. Dabei gewinnt der abschließbare Keller, in den sich das Rad barrierefrei einfahren lässt, gegenüber dem Fahrrad-Abstellraum aufgrund erhöhten des Diebstahl-Risikos von öffentlich zugänglichen Abstellflächen.