Wohnungsknappheit & steigende Mieten: Mieter vermeiden den Umzug

Wohnungen in Großstädten sind schwer zu bekommen. Ein Grund dafür ist das mangelnde Angebot. Diese Problematik hat sich in den vergangenen Monaten noch einmal verschärft, meint Richard Nitzsche, Immobilienmakler in Frankfurt. „Mieter vermeiden den Umzug, weil die Neuvertragsmieten spürbar gestiegen sind“, argumentiert Richard Nitzsche. In der Folge bleiben Mieter länger in Wohnungen, die ihren Bedürfnissen eigentlich nicht mehr entsprechen. Das klassische Beispiel, so der Makler, sei die Familie mit zwei Kindern, die weiterhin in eine Zweizimmerwohnung bewohnt. Die Wohnungskrise werde dadurch verschärft, dass Mieter, die in teuren Segmenten mieten, aufgrund der gestiegenen Bauzinsen nicht mehr ins Eigentum abfließen.

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Der Wohnungsmarkt in der Großstadt ist „fett und träge.“
„Normalerweise sehen wir eine Art Pyramide im Wohnungsmarkt. Mit ihrer ersten Wohnung wählen Mieter ein günstiges Objekt im Segment zwischen 500 € und 1.000 €. Mit beruflichem Aufstieg oder neuem Partner vergrößert sich der Mieter auf eine Zweizimmerwohnung oder eine Dreizimmerwohnung. Mit dem Familienzuwachs teilt sich die Klientel. Ein großer Teil fließt interessiert sich für Eigentum und zieht vielleicht aus der Stadt heraus aufs Land, nur die übrigen erweitern das Mietverhältnis. Oben fällt im Markt heraus, wandert ab in Eigentum, was unten in den Markt hineindrückt. Dieser Kreislauf hat über Jahre leidlich funktioniert. Mit steigender Zahl der Geflüchteten wird die Konkurrenz im unteren Segment schärfer, während oben aufgrund der verteuerten Kosten für Eigentum keine Mieter mehr herausfallen. Diese Spirale führt zu einer Verdickung des Gesamtmarkts, der ihn träge macht.“

Lösungsansätze für die Wohnungsnot in Großstädten
Abhilfe für die vom Makler zitierte „Verdickung“ könnte beispielsweise eine Neuordnung der Nachfrage schaffen, indem zuziehende auf andere, weniger frequentierte Wohnungsmärkte umgeleitet werden. Diese regulatorische Maßnahme würde den Teil des Mietmarktes, in dem sehr günstige Wohnungen gehandelt werden, entzerren. „Würde man das Land und Umland für Zuzug interessanter machen, könnten bereitere Teile des Mietmarktes auf ländliche Regionen abfließen. Hier ist die Lage durchaus entspannt“, sagt Nitzsche, „Homeoffice und Digitalisierung bieten diese Chancen. Auch könnte am Mindset der Mieter angesetzt werden – vielleicht mit einer PR-Kampagne fürs Land in Kombination mit einem Ausbau des Nahverkehrs.“

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