Der Vermieter: Die fünfte Wand Ihrer neuen Wohnung

Sie haben endlich eine tolle Wohnung gefunden. Der Preis, die Lage und die Ausstattung stimmt. Im Prinzip ist dies die Formel, um glücklich zu werden. Oder?

Viele Mieter betrachten „nur“ die Wohnung bei der Besichtigung. Ein tolles Objekt allein ist aber nicht genug. Denn ein wesentlicher Faktor wird ihr Mietverhältnis auch ständig beeinflussen, so wie ein lichtdurchfluteter Raum: Der Vermieter selbst. Besichtigen Sie deshalb nicht nur die Wohnung, „besichtigen“ Sie auch den Eigentümer. Wenn Sie richtig hinschauen, können Sie mittelfristig Komplikationen vermeiden.

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Mit dem richtigen Vermieter bleibt Ihr Mietverhältnis auf Dauer entspannt, statt komplizierter zu werden. Gibt es nämlich Probleme, verblasst die anfänglich so begehrte Wohnung schnell. Klären Sie in der Besichtigung folgende Fragen:

Handelt es sich um einen institutionellen Vermieter oder einen Privatvermieter?

Institutionelle Vermieter sind zunächst Wohnungsgesellschaften. Aber auch Privatpersonen mit sehr großen Wohnungsbeständen zähle ich zu institutionellen Vermietern, da die Abläufe hier sehr identisch sind. Ihr Vorteil: Sie brauchen sich nicht sorgen, dass der Vermieter abends „vor Ihrer Wohnzimmertür sitzt und sie belauscht“. Klären Sie in der Besichtigung aber auf jeden Fall die Zuständigkeiten falls Probleme auftauchen. Wen rufen Sie bei einem Wasserrohrbruch an? Von wem bekommen Sie die Abrechnungen? Oft ist ein Verwalter zwischengeschaltet. Checken Sie, ob dieser professionell auftritt und einen zuverlässigen Eindruck macht. Klären Sie auch im Vorfeld, wer Ihr Kontrahent im Mietvertrag sein wird.

Bei Privatvermietern sollten Sie auf eine Reihe von Kleinigkeiten achten: Im Gegensatz zum institutionellen Vermieter kann hier schnell der Eigenbedarf eine Rolle spielen, sodass Sie aus der neuen Wohnung nach kurzer Zeit schon wieder ausziehen müssen. Klären Sie dies im Gespräch. Wenn Sie mit dem Vermieter sprechen, werden Sie feststellen, wie professionell er mit Ihnen umgeht. Finden Sie heraus, wie viele Mietwohnungen er besitzt und wie  sich seine Vorstellungen eines funktionierenden Mietverhältnisses gestalten. Plant der Vermieter eventuell in naher Zukunft den Verkauf seiner Wohnung? Wie alt ist er bereits, wie fit ist er noch? Fragen Sie nach dem Grund, wieso der bisherige Mieter ausgezogen ist. Thema eventuelle Reparaturen: Sprechen Sie dies offen an. Fragen Sie, ob er bspw. schon länger mit einem bestimmten Elektriker zusammen arbeitet.

Wenn Sie den Vermieter vorsichtig „abklopfen“ werden Sie schnell erkennen, ob er bereit ist, während des Mietverhältnisses notwendige Reparaturen vorzunehmen oder ob es sich um einen Vermieter handelt, der nur die Miete vereinnahmen aber dafür keine Gegenleistung bringen muss. Wohnt der Vermieter im selben Haus, achten Sie besonders auf seine Persönlichkeit. Viele Mieter haben ein ungutes Gefühl, wenn der Vermieter in einer Wohnung über oder unter ihnen wohnt. Dazu besteht zunächst kein Grund, auch Vermieter sind nur Menschen. Dennoch sollten Sie sich mit seiner Persönlichkeit arrangieren. Falls ein Makler zwischengeschaltet ist, fragen Sie diesen über den Vermieter. Bedenken Sie aber auch, dass der Vermieter sein Auftraggeber ist, er wird ihnen also stets eine positiv gefilterte Auskunft geben.

Oft lernen Sie den Vermieter erst zur Vertragsunterzeichnung kennen. Achten Sie darauf, wie er mit dem Makler umgeht. Wie ist das Verhältnis der beiden. Der Makler nimmt als „Beauftragter“ eine ähnlich abhängige Position ein, wie Sie als Mieter im Mietverhältnis. Vergessen Sie nicht, Sie sind erst mit Vertragsunterzeichnung an das Mietverhältnis gebunden. Falls Ihnen mulmig wird, trauen Sie sich von der Unterzeichnung Abstand zu nehmen. Richten Sie während der Wohnungssuche besondere Aufmerksamkeit auf den Vermieter, werden zahlreiche Probleme im Mietverhältnis gar nicht erst auftreten.

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