
Die Pläne zum Mietendeckel bleiben weiterhin der Aufreger in der Immobilienbranche. Aktuell müssten Investoren verrückt sein, um in vermietete Wohnimmobilien auf dem Berliner Wohnungsmarkt zu kaufen, meint ein Marktteilnehmer. Aber auch die Signalwirkung der Diskussion auf den gesamten deutschen Immobiliensektor ist bedenklich. Weitere deutsche Großstädte könnten dem Berliner Modell folgen und zeitnah einen Mietendeckel einführen. Die negative Stimmung im Zweitmarkt sollte sich schnell auf die Planungsaktivitäten im Neubau übertragen: Wenn Projektentwickler in
Wohnungsbau investieren, werden sie sich künftig auf den Verkauf an Eigennutzer / Endnutzer konzentrieren. Der Mietendeckel bedingt zwangsläufig einen Wegfall der Nachfrage nach Wohnimmobilien als Kapitalanlage. Ein wirtschaftlich handelnder Projektentwickler wird somit Luxuswohnraum planen, hier bezahlt der Endkunde die größtmögliche Spanne. Bleibt abzuwarten, ob sich Entwickler nicht direkt in den Bau von Gewerbeimmobilien flüchten. Hier beschneiden keine störenden Regulierungen die Renditeziele.
„Durch Maßnahmen wie den geplanten fünfjährigen Berliner Mietenstopp sinkt die Attraktivität von Engagements im Wohnungsmarkt. Aber nicht nur der Neubau leidet. Selbst sozial ausgerichtete Vermieter sind auf Mietsteigerungen angewiesen, um die Gebäude in Schuss zu halten“, schreibt Stefan Bielmeier, Chief Economist der DZ Bank AG.
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